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Grand Canyon 2014 - FIFTEEN

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Wir berichten von der Grand-Canyon Tour 2014 mit einem Adventskalender aus 24 Posts, geschrieben von verschiedenen Teilnehmern der Reise (Übersicht aller Posts).

FIFTEEN – Von Annalena Kuttenberger

Das Aufstehen fällt heute allen etwas schwerer als sonst, haben wir doch gestern bis spät in die Nacht noch Räubergeschichten von den berühmt-berüchtigten Lava Falls gehört. Von gekenterten Raft bis hin zu schwimmenden Guides war alles dabei. Dementsprechend still und nervös essen wir unser Frühstück. Endzeitstimmung macht sich im Camp breit und es will keine rechte Aufbruchsstimmung aufkommen.

Irgendwann sitzen dann doch alle in den Booten oder auf den Rafts, mehr oder weniger bereit für den grössten Rapid auf unserer Tour. Für den ersten (befreienden) Lacher des Tages sorgt unser Guide John. Nur mit Stars-and-Stripes-Speedos bekleidet steigt er aufs Raft und zeigt uns so, dass auch die River-Guides heute mit gehörig Respekt unterwegs sind.

Nun geht das Zusammenpacken schon viel leichter.
Nun geht das Zusammenpacken schon viel leichter.

Die Meilen bis zum Rapid vergehen im Nu und bald sieht man die ersten Lavabrocken am Ufer. Der Grösste wird von den Paddlern umrundet und berührt, man will sich ja mit möglichst viel gutem Flusskarma ausstatten, bevor es Ernst gilt.

Zunächst steht aber Scouten auf dem Programm. Der erste Blick auf Lava ist ernüchternd. Weisse Wellen, Löcher und kein Durchgang - so scheint es. Nach einigen Minuten wird das aber besser und wir erkennen die Mushroom-Wave, die V-Wave und sogar Ciccios grüne Zunge. Bald ist klar, heute ist jeder und jede auf sich alleine gestellt, die Linie muss im Kopf sitzen, hinterherfahren gibt es nicht.

There is no Chickenline!
Lava Falls! There is no Chickenline...

Langsam aber sicher gilt es ernst. Nachdem wir noch einer Paddlerin aus einer anderen Gruppe zugeschaut haben, steigen wir in die Boote und versuchen unser Glück.

In 16 sekunden ist alles vorbei, da kann man auch Kopf unten runter
Caption

Nachdem die Rafts sicher unten angekommen sind, stürzen wir uns in die Fluten. Lava ist imposant. Schon nach der ersten grünen Welle verschwinden alle Anderen und man ist alleine mit sich und dem Fluss. Jeder Schlag muss sitzen. Und nach 15 Sekunden ist alles wieder vorbei. Die Freude und Erleichterung im Kehrwasser danach ist unbeschreiblich, das Grinsen klebt wohl heute noch auf den Gesichtern. Jeder gratuliert jedem und es wird klar, dass die ganze Gruppe, abgesehen von ein paar Rollen, heil angekommen ist. Keine Schwimmer, keine grösseren Probleme. Kann es etwas Schöneres geben? Nach Son of Lava (war da was?) wartet der andere Trip auf uns und wir freuen uns gemeinsam über die erfolgreiche Befahrung der Lava Falls. Gerüchte besagen, dass einige (weibliche) Teilnehmer an dieser Stelle auch ihre Biervorräte wieder auffüllen konnten.

Tschäbang! Und durch sind wir.
Tschäbang! Und durch sind wir.

Der Rest des Paddeltages geht leicht und locker von der Hand, schliesslich sind die BIG RAPIDS nun vorbei. Der ein oder andere wird bei diesem Gedanken auch melancholisch, bedeutet es doch, dass das Ende des Trips unaufhörlich näher rückt.

Dieser Tag hat Spass gemacht.
Dieser Tag hat Spass gemacht.

Im Camp angekommen wartet jedoch ein weiteres Highlight auf uns, das solche Gefühle schnell verschwinden lässt. Kiki zaubert einen Trockensack mit "Verkleiderli-Sachen" hervor und bald tummeln sich elegante Damen, Grandma's, Hippies und Alt-Rocker am Strand.

Kiki hat einen ganzen Sack mit Kostümen dabei, für Lacher ist gesorgt
Kiki hat einen ganzen Sack mit Kostümen dabei, für Lacher ist gesorgt

Nach dem gemeinsamen Abendessen am Lagerfeuer geht die Party noch lange weiter. Neue Räubergeschichten werden erzählt und Jimi's Lieder lauthals mitgesungen. Man munkelt, dass sogar Freddie Mercury aufgetaucht ist und einen Tiger vom Schlafen abgehalten hat... Tatsache ist, dass das Feuer an diesem Abend wohl das grösste auf dem ganzen Trip war.

Das Lagerfeuer brennt heute Nacht lang und heiss
Das Lagerfeuer brennt heute Nacht lang und heiss

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