
Korsika 2015: Der Rückblick
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Bewaffnet mit Schlafsäcken, Zelten, diversen Küchenutensilien und jeder Menge geladener Kajaks verlassen wir Versam Station. Es ist ein regenreicher Tag und der Bus der Kanuschule sowie Hänger sind maximal beladen. Unsere Reise führt uns dieses Frühjahr nach Korsika. Die französische Insel liegt vor der Nordküste Italiens.

Ein perfekter Ort für Kajakfahrer aller Art, die auf der Suche nach tollen Flüssen, Sonne, Frühling und leckerem Essen sind. Der Campingplatz 'Campita' am Ufer des Golo Flusses ist ein perfekter Standort zum zelten. Gemütlich, ruhig und in einer schönen waldreichen Umgebung gelegen.
Unser Base Camp ist schnell aufgebaut und wie es scheint haben wir auch fast das ganze Koch Equipment aus dem Winterstand dabei... Leider kein Zweitdach für unser gigantisches Kochzelt, das bereits am Ankunftstag vom Wind zerfetzt wird. Aber zum Glück kann Kasi, der mit seiner Tochter Sereina zwei Tage nach uns anreist noch schnell einen Ersatz auftreiben.Und somit können wird die Tage nützen wofür wir uns so früh auf die Socken gemacht haben. Wir wollen möglichst viele Abschnitte paddeln um für alle Wasserstände gewappnet zu sein.

Die erste Kurswoche beginnt bereits am 12. April. Es gibt zwei Riverrunning Kurse, welche von Kasi und Franzi geleitet werden, neben einem Kanadier Kurs mit James und einem Creeking Kurs mit Kees.
Während Kasi und Franzi mit ihren Gruppen ganz vertieft sind ins Wasserlesen, Scouten und alle erdenklichen fortgeschrittenen Fahrtaktiken, hat Kees eine Gruppe von guten Freunden, die den 'lean' lernen möchten.Der 'lean' oder auch 'eardip' genannt, ist neuerdings viel zu sehen in allen möglichen Kajak-Videos.
Vor dem Boofschlag sollte man möglichst extrem aufkanten, Kopf und Oberkörper entfernen sich weit vom eigentlichen Mittelpunkt nach aussen (wobei ein Ohr das Wasser berührt) darauf folgt dann der eigentliche Boof, bei dem das Boot über die Hüfte nach vorne geschoben wird. Und schon fliegt man über die Kante einer kleinen Stufe oder einem höheren Wasserfall.
Stylischer Move dank grosser Körperbeherrschung. Und Korsika scheint mit seinen traumhaften Creeks auch der geeignete Ort dafür zu sein...


Tagsüber hat es Temperaturen um die 20 Grad, die Nächte sind etwas weniger warm und bescheren uns am Morgen steif gefrorene Trockenanzüge und Schnürsenkel.
Da hilft nur eins. Morgensonne geniessen und viel Zeit beim Frühstück rund um Pain au Chocolat und Feigen-Marmelade lassen. Nebenbei muss ja auch noch der Gourmet- Essensplan erstellt und die Vorräte aufgestockt werden.


In der Zweite Kurswoche vom 18. April weg, gab es zwei Fortgeschrittenen Kurse, einen im Kajak geleitet von Maud und einen für Kanadier mit James.
Bereits am Anreisetag steht fest, das ist ein bunt gemischter Haufen und der kleinste Unterschied ist noch ob jetzt gekniet oder gesessen wird im Boot. Während Röbi mit Wohnmobil samt Kleinwagen auf dem Trailer anreist, bastelt Peter bereits an seinem High Class Tipi Zelt und Claude rauscht mit seinem VW Bus erst zum gemeinsamen Z'Morgen an.
Eine tolle Truppe - der eine zaubert Glace Kreationen aus seinem Gefrierschrank, während der andere fleissig seinen Fibi Stove bestückt und der dritte feinsten Riesling unter der Sitzbank des Multivans hervorzaubert.

Franzi begleitet James mit der Open Canoe Gruppe und sammelt erste Erfahrungen als Pocahontas während Maud mit ihrer Kajak Gruppe jegliche Abschnitte auf dem Tavignano und dem Golo befährt. Trotz Unterschieden im Paddel-Level haben die Gruppen sehr viel Spass und mischen sich Mitte der Woche auch mal untereinander um je nach Gusto nochmal an der genauen Technik für steinige Flüsse zu arbeiten oder auf den Wellen der Tavignano Schlucht erste 'Big Water' Skills zu sammeln.


Diese Woche ist es bedeutend wärmer, doch die Nächte bleiben kalt. Somit gehen die Wasserstände deutlich runter und noch mehr des korsischen Gesteins kommt zum Vorschein. Und trotzdem finden die Kanulehrer immer wieder gute Abschnitte auf den umliegenden Flüssen.
Die fortgeschrittene Kursgruppe bei Maud vertieft ihre Technik und Taktik rund ums Wildwasserfahren. Vorfahren, Wasserlesen, Taktische Linien und Kommunikation in der Gruppe waren Themen diese Woche.
Bei James wird in erster Linie Boot gefahren und jeder fragt wenn etwas nicht klar ist oder speziell geübt werden soll.


Zu den Highlights zählen sicherlich die Befahrung der Tavignano Schlucht und verschiedener Abschnitte auf dem Vecchio. Kulinarisch wurden die Paddeltage stets mit einem feinen Apero und abwechslungsreichen Menüs von unseren Chef- Köchen Markus und Martin versorgt. Vielen Dank nochmal!

Wir schauen somit zurück auf zwei schöne Wochen in Korsika, danke für all die 'Good Vibes'. Wir wünschen allen eine schöne Paddelsaison und viel Spass mit den neu gelernten `Moves'.
