Mini Interview: Markus Keller
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Markus Keller ist Teilhaber der Kanuschule Versam. Mak (Markus' Spitzname ist Mak) begann seine Karriere an der Kanuschule Versam als Raftguide und Kanulehrer und erledigte nebenbei die Büroarbeit. Nach mehr als 10 Jahren auf dem Fluss wandte er sich dem Bürojob zu. Als Geschäftsleiter und Manager ist er für die Verwaltung und die tägliche Planung zuständig. Und nicht zu vergessen, er verkauft auch eine Menge Eis.
Yvonne Kobler, die im letzten Interview befragt wurde, hat vier Fragen an Markus Keller gestellt, um heraus zu finden, wer er ist und was er so treibt.
1. Frage
Du bist eines der Gründungsmitglieder der Kanuschule. Hättest du dir träumen lassen, dass du im Jahr 2021 Miteigentümer der geilsten Kanuschule weit und breit bist?
Das mit dem Gründungsmitglied stimmt nicht ganz. Ich war zwar schon in Versam am Paddeln, als die damaligen Gründer Bruno Scheidegger, Manfred Walter und Karo Steinmann sich 1989 entschlossen haben, ihre individuellen Kanukurse unter einem gemeinsamen Namen «Kanuschule Versam» laufen zu lassen. In dieser Zeit habe ich zwar schon zum Teil die Administration geschmissen (damals noch mit Schreibmaschine) aber mich hauptsächlich um meinen Abfahrt-Leistungssport gekümmert.
Offiziell bin ich dann zusammen mit Kasi und Toro so Mitte der 90-er Jahre in die Kanuschule Versam eingetreten. Natürlich haben wir alle nicht daran gedacht, dass wir nun fast 25 Jahre später immer noch in der Rheinschlucht sitzen. Ich bin dankbar dafür, dass wir uns so lange zusammen ertragen haben ?
Eis essen mit Kollegen im Bahnhof Versam.
2. Frage
Noch heute sieht man dich am meisten im Abfahrtsboot. Was ist toll daran, geradeaus den Fluss runter zu bolzen?
Bolzen ist schon lange nicht mehr. Der Wettkampfgedanke ist auch verflogen, mal abgesehen von einem kleinen Abstecher in den Rodeobereich Anfang der 2000-er Jahre. Aber das Abfahrtsboot auf dem Vorderrhein oder das Seekajak auf dem Meer ist zu meinem liebsten Kajak geworden. Das rhythmische Paddeln ist wohl etwas meditatives und hält einem fit. Was gibt es Schöneres, als einen kurzen Abstecher aus dem Büro in einer der schönsten Landschaften der Schweiz und den Rücktransport mit der Rhätischen Bahn. Aufwand und Ertrag ist optimal.
3. Frage
Was war dein lustigstes oder beeindruckendstes Flussabenteuer?
Da kann ich schlecht auf ein einzelnes Abenteuer zurückgreifen.
Lustig war sicher der Anfang im Rodeopaddeln. Damals, als man bei den ersten Thun-Rodeos nach einer durchgemachten Partynacht in der Walze so richtig durchgewaschen wurde und am Ende noch Punkte erhalten hat.
Die schönen Zeiten im Kanusport
Gerne erinnere ich mich auch an die zweimalige Teilnahme am Arctic Canoe Race, welche ich einmal im Einerkajak und einmal zusammen mit Thomas Gasser im Zweierkajak gewonnen habe. Ein mehrtägiger Marathon über mehr als 550km, entlang der gesamten schwedisch/finnischen Grenze auf dem Tornjo- und Muniojoki. Blattern an den Händen war noch das kleinste Übel…
Die schmerzhaften Zeiten im Kanusport
Dann aber auch unzählige Wettkämpfe und Wildwassertouren im In- und Ausland. Ganz besondere Touren waren immer auch die zweiwöchigen Grand Canyon Touren auf dem Colorado.
Eine schöne Welle, in der Mak sein Zeitgefühl verliert
4. Frage
Eine Kanuschule ohne Mak ist für mich unvorstellbar. Kannst du dir einen Mak ohne Kanuschule vorstellen?
Natürlich hoffe ich, dass eines Tages auch eine Kanuschule ohne Mak, weiterhin ein Erfolgsmodell bleibt. Dafür haben wir eine tolle Basis und tolle KanulehrerInnen inmitten der Rheinschlucht. Das geht definitiv weiter….
Der Eismann im kühleren Zeiten